Warum KI nicht besser sein kann als ihre Nutzer!
KI kann sich nicht selbst die richtigen Fragen stellen und das ist der Grund dafür, dass nur die Besten im Unternehmen das Maximum aus KI herausholen können.
In einer Welt, die zunehmend von Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt ist, liegt der Fokus oft auf den Fähigkeiten und Möglichkeiten dieser Technologie. KI hat das Potenzial, riesige Datenmengen zu verarbeiten, komplexe Probleme zu lösen und Entscheidungen zu unterstützen. Doch es gibt eine entscheidende Variable, die oft übersehen wird: die Qualität der gestellten Fragen. KI kann nur so gut arbeiten, wie es die Eingaben – also die Fragen der Nutzer – erlauben. Dieser Artikel basiert auf den Erfahrungen des BOC mit KI und er beleuchtet die zentrale Bedeutung der Fragestellung in der Interaktion mit KI. Auch zeigt er auf, warum die besten Antworten nur durch die richtigen Fragen zustande kommen können und warum darum die Besten im Unternehmen mit KI arbeiten sollten..
Die Natur der Künstlichen Intelligenz
Bevor wir auf die Bedeutung der Fragen eingehen, ist es wichtig zu verstehen, wie KI funktioniert. Künstliche Intelligenz basiert auf Algorithmen und maschinellem Lernen, um Muster zu erkennen, Daten zu verarbeiten und auf dieser Grundlage Antworten oder Lösungen zu generieren. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, das immense Mengen an Informationen durchforstet und nach den wahrscheinlichsten oder relevantesten Antworten sucht. Aber KI ist kein allwissendes Wesen; sie ist immer noch auf die Daten und die Parameter angewiesen, die ihr vom Menschen gegeben werden.
KI-Systeme wie Chatbots, virtuelle Assistenten oder maschinelle Lernmodelle können nur auf das reagieren, was von ihnen verlangt wird. Sie haben keinen eigenen Antrieb, nach Informationen zu suchen oder zu entscheiden, welche Details wichtig sind – dies hängt vollständig von den Anfragen ab, die sie erhalten. Wenn diese Anfragen unscharf, vage oder ungenau sind, wird auch die Antwort der KI darunter leiden.
Die Kunst der richtigen Fragestellung
Um eine präzise und hilfreiche Antwort von einer KI zu erhalten, muss die gestellte Frage klar, präzise und zielgerichtet sein. Dies erfordert von den Nutzern ein grundlegendes Verständnis der eigenen Bedürfnisse und des Problems, das sie lösen möchten. KI kann dabei helfen, Muster zu erkennen oder Lösungen vorzuschlagen, aber sie ist nicht in der Lage, die richtigen Fragen eigenständig zu formulieren.
Der Unterschied zwischen einer allgemeinen und einer spezifischen Frage kann entscheidend sein. Nehmen wir ein sehr einfaches Beispiel aus der Kommunikationsberatung:
Vage Frage: „Wie verbessere ich die Kommunikation in meinem Unternehmen?“
Spezifische Frage: „Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um die interne Kommunikation zwischen den Abteilungen Marketing und Vertrieb zu verbessern und die Zusammenarbeit zu fördern?“
Die erste Frage ist zu weit gefasst, um eine wirklich verwertbare Antwort zu generieren. Die KI könnte allgemeine Vorschläge machen, aber ohne klare Parameter ist es unwahrscheinlich, dass diese Antwort für den Nutzer nützlich ist. Die zweite Frage hingegen gibt der KI eine klar definierte Aufgabe mit spezifischen Kontexten (Abteilungen, Zusammenarbeit), sodass die Antwort präziser und hilfreicher sein wird. In der Kommunikationsberatung ist der Kontext entscheidend: Je genauer der Kommunikationsfluss und die spezifischen Herausforderungen beschrieben werden, desto gezielter kann die KI – oder ein Berater – eine Lösung vorschlagen.
Kontextualität und Tiefgang
Ein weiteres Element, das die Qualität der Antworten beeinflusst, ist der Kontext. KI ist in der Lage, auf Grundlage der ihr vorliegenden Informationen und historischen Daten zu antworten. Wenn jedoch relevante Details in der Frage fehlen, wird die Antwort oberflächlich bleiben. Die Aufgabe der Nutzer besteht darin, der KI so viel Kontext wie möglich zu geben, um tiefere und nuanciertere Antworten zu erhalten.
Betrachten wir ein weiteres sehr einfaches Beispiel aus der Markenberatung:
Unklarer Kontext: „Wie kann ich meine Marke stärken?“
Klarer Kontext: „Wie kann ich meine Marke im Bereich nachhaltiger Mode positionieren, um eine Zielgruppe im Alter von 25 bis 35 Jahren anzusprechen, die besonders umweltbewusst ist?“
Auch hier zeigt sich der Unterschied deutlich. Während die erste Frage zu allgemeiner ist, gibt die zweite Frage der KI klare Parameter (Branche, Zielgruppe, Werte), um eine fundierte Antwort zu generieren. In der Markenberatung ist es entscheidend, nicht nur die Branche und Zielgruppe genau zu beschreiben, sondern auch die Markenwerte, Wettbewerbslandschaft und Marktwahrnehmung klar darzustellen. Nur so kann die KI spezifische Empfehlungen geben, die auf die individuellen Anforderungen der Marke abgestimmt sind.
Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine
Eine oft übersehene Wahrheit ist, dass die Interaktion mit KI ein wechselseitiger Prozess ist. Während die KI dazu in der Lage ist, komplexe Berechnungen durchzuführen und gigantische Datenmengen zu analysieren, liegt es am Menschen, die Richtung dieser Analyse vorzugeben. In vielerlei Hinsicht ist dies vergleichbar mit der Rolle eines Dirigenten in einem Orchester. Die Musiker (KI) können hervorragend spielen, aber ohne den Dirigenten (den Nutzer), der klare Anweisungen gibt, wird das Stück chaotisch und unstrukturiert.
Eine KI kann dabei helfen, Lösungen zu finden, aber sie wird niemals die intellektuelle Führung übernehmen, die notwendig ist, um die richtige Frage zu stellen. Dies bleibt die Aufgabe des Menschen. Wenn Nutzer lernen, ihre Fragen zu optimieren und klar zu formulieren, maximieren sie das Potenzial der KI.
Fehlende Expertise und falsche Annahmen
Ein weiteres häufiges Problem ist, dass Nutzer oft nicht die Expertise haben, die richtige Frage zu stellen, oder Annahmen treffen, die die Antworten verfälschen. In der Markenberatung könnte ein Unternehmen beispielsweise nach „den besten Marketingstrategien“ fragen, ohne zu spezifizieren, welche Art von Geschäft oder Zielgruppe gemeint ist. Die KI wird dann allgemeine Antworten liefern, die möglicherweise nicht auf das Unternehmen zugeschnitten sind.
In der Kommunikationsberatung könnte ein Kunde nach der „Verbesserung der Mitarbeitermotivation“ fragen, ohne dabei die spezifischen organisatorischen oder kulturellen Hürden zu benennen, die das Unternehmen betreffen. Ohne diesen Kontext wird die KI wahrscheinlich pauschale und oberflächliche Vorschläge machen, die dem Unternehmen nicht wirklich weiterhelfen. Die Verantwortung, die richtigen Fragen zu stellen, liegt beim Menschen, und eine fehlerhafte Fragestellung kann zu suboptimalen Ergebnissen führen.
Lernen, die richtigen Fragen zu stellen
Die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen, ist eine Kunst, die Zeit und Übung erfordert. Sie hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Wissen über das zu lösende Problem, das Verständnis der eigenen Ziele und die Fähigkeit, präzise zu kommunizieren. In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz zunehmend zu einem wichtigen Werkzeug in verschiedenen Bereichen wird – von der Wirtschaft über die Wissenschaft bis hin zur Marken- und Kommunikationsberatung –, wird es immer wichtiger, dass Nutzer diese Fähigkeit entwickeln.
Es geht darum, die eigenen Anforderungen klar zu definieren, die richtigen Parameter zu setzen und den Kontext so zu gestalten, dass die KI ihre Stärken optimal ausspielen kann. Ohne diese bewusste Anstrengung wird die Interaktion mit KI immer unvollständig und oberflächlich bleiben.
Fazit: Die richtige Frage als Schlüssel zur richtigen Antwort
Am Ende des Tages ist KI auch für uns als BOC ein mächtiges Werkzeug, das aber nur so effektiv ist wie die Eingaben, die es erhält. Die Kunst der Fragestellung ist der Schlüssel dazu, das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz auszuschöpfen. Nur wer die richtigen Fragen stellt, kann die besten und nützlichsten Antworten erhalten. Dies erfordert von den Nutzern, sich aktiv mit ihrem Anliegen auseinanderzusetzen, ihren eigenen Bedarf zu verstehen und präzise zu kommunizieren.
Ob in der Markenberatung, der Kommunikationsberatung oder anderen Bereichen – in einer zunehmend digitalisierten und automatisierten Welt wird die Fähigkeit, klar zu denken und präzise zu fragen, zu einer der wertvollsten Fertigkeiten. KI wird weiterhin komplexer und leistungsfähiger werden – aber die Qualität der Ergebnisse hängt weiterhin davon ab, wie wir mit ihr interagieren. Nur wer die richtigen Fragen stellt, wird die richtigen Antworten bekommen.
Und als Beratung haben wir gelernt, genau die richtigen Fragen zu stellen. Haben wir die, dann unterstützt uns KI in einem noch nie da gewesenen Maße.